Insekten

Von unseren 585 Wildbienenarten stehen heute leider 50 % auf der roten Liste und der Rückgang an Insekten hat in den letzten Jahren besorgniserregende Ausmaße erreicht.

Was können wir also gegen das Insektensterben tun und welche Hilfe benötigen unsere pelzigen Freunde und andere Insekten, damit sie sich in unseren Gärten wohlfühlen.

Sie benötigen Nahrung und ein Zuhause. Hört sich einfach an und ist es auch. Wir können eine der erfolgreichsten Kooperation der Natur zur Bestäubung von Blütenfpflanzen unterstützen indem wir Lebensräume schaffen. Das funktioniert durch die Vielfalt beim Nahrungsangebot, dass gestellt wird von einheimischen Blühmischungen, Sträuchern und Bäumen, am besten mit ungefüllten Blüten. Die Mähpraktiken noch angepasst, z.B. durch gestaffeltes Mähen, die Pestizide weggelassen und schon kann es losgehen mit der tollen Vielfalt im insektenfreundlichen Garten.

Da der größte Teil unserer heimischen Wildbienen aber Bodennister sind kann hier auch unterstützt werden z.B. mit Lösslehm o. lehmigem Sand auf einer offenen Bodenfläche im Garten. Totholz stehen lassen, ein geeignetes Insektenhotel aufstellen unterstützt alle Insekten. Auch eine kleine Ecke im Garten „unordentlich“ lassen, indem man Totholz liegen und Unkraut stehen lässt. Hier zu beachten sind noch die Nähe von Nisthilfe und Futterangebot, denn manche Arten fliegen nur 50 Meter weit und eine Hummel verhungert bereits nach 40 Minuten ohne Futter.

Wenn Sie an diesem Thema interessiert sind nehmen sie Kontakt mit uns auf und besuchen Sie uns auf unserem NABU Gelände. Hier steht auch ein großes Insektenhotel zum Bestaunen und wir freuen uns über jeden interessierten kleinen und großen Besucher. An unserem Teich können auch verschiedene Wasserläufer und -käfer, z.B. der große Gelbrandkäfer beobachtet werden. Und ab dem Frühjahr bis zum Spätsommer flirren verschiedene Libellenarten um unseren Teich. Dieser bietet eine optimale Brutstätte für die Libellenlarven.

 

Wildbienen & Co sagen DANKE

Die Kindergruppen des NABU Ostfildern-Nellingen haben mit viel Engagement vier große Wildbienenhotels gebaut und aufgestellt. Dank der großzügigen Spenden von Firmen und Privatpersonen konnte dieses bedeutende Projekt realisiert werden. In rund 1.000 Arbeitsstunden wurden die Wildbienenhotels mit Fleiß und Tatkraft fertiggestellt. Die Kinder haben Holzkästen mit Papierröhrchen bestückt, gesägt, gebohrt, geleimt und entgratet. 

Trotz herausfordernder Genehmigungsverfahren und Verzögerungen, die das Vorhaben um Monate zurückwarfen, konnte das Projekt schließlich erfolgreich abgeschlossen werden. Für Wildbienen, die als wichtige Bestäuber zur Biodiversität beitragen, dienen diese Wildbienenhotels als Nistplätze. Sie bieten geschützte Räume aus Materialien wie Holz, Schilfrohr, Pappröhrchen und Lehm, in denen die Bienen ihre Eier ablegen können. 

Im Spätherbst geht zwar die Saison der Insekten zu Ende, die Hautflügler haben aber ganz spezielle Strategien wie sie die kalte Jahreszeit überstehen. Sobald die Temperaturen sinken, sterben bei den solitären Wildbienen, den Einzelgängerinnen also, die letzten Weibchen. In den Wochen davor haben sie noch emsig Pollen und Nektar gesammelt und ihre Eier mit den Nachkommen für das nächste Jahr abgelegt. In Wildbienenhotels oder hohlen Pflanzenstängeln, selbstgegrabenen Gängen in der Erde oder in Totholz ruht jetzt der Nachwuchs. Hier überwintert die nächste Generation, gut versorgt mit Nektar und Pollen, verschlossen mit einem Kleister aus Lehm und Speichel. Im darauffolgenden Frühjahr schlüpfen die Insekten.

 

Die Wildbienen und ihre Freunde freuen sich über ihre neuen „Luxussuiten“ in Nellingen, die sich in den Kullenwiesen und am Feldweg Kreuzbrunnen zwischen Nellingen und dem Scharnhäuser Park befinden. Auch in Denkendorf finden die Insekten ein neues Zuhause in den Hotels an der Ludwig-Uhland-Schule und dem Kugelpfad.

Der NABU Ostfildern-Nellingen bedankt sich herzlich bei allen Spendern sowie den Kindern der Gruppen für die gelungenen neuen Eigenheime unserer kleinen Mitbewohner!